November 2018, aktualisiert April 2021 Twitter @ItDoorlu
Inhaltsverzeichnis
- 1 Wie Facebook seinen Usern private Daten aus der Nase zieht
- 2 Anforderungen von Facebook bei der Erstellung eines Kontos
- 3 Schritt 1: Facebook will, dass man seine privaten E-Mail Kontakte in Facebook importiert
- 4 Schritt 2: Facebook will die Handynummer haben
- 5 Schritt 3: Facebook will noch zusätzlich ein Foto haben
- 6 Schritt 4: Facebook sperrt das Facebook Konto (endgültig?)
- 7 Schritt 5: Facebook will noch zusätzlich einen Ausweis haben
- 8 Facebook sammelt auf jeder vierten Webpage Daten
- 9 Facebook – das Datenleck
- 9.1 März 2018 Cambridge Analytica Skandal
- 9.2 12. Oktober 2018 – Datenabgriffe bei 29 Millionen Nutzern
- 9.3 Facebook gibt private Daten an zahlreiche Endgerätehersteller weiter
- 9.4 4. April 2019 – 540 Millionen Kundendaten betroffen: Firmen speicherten ungeschützt Daten von Facebook-Nutzern
- 9.5 Weitergabe von Daten an Amazon, Microsoft, Yahoo etc. durch Facebook
- 10 Nutzungs- und Datenschutzbedingungen von Facebook sind unzulässig
- 11 Wie Facebook mit seinen Kritikern umgeht
- 12 Hochmut kommt vor dem Fall
- 13 Fazit
- 14 Anfang April 2021 Daten von Facebook-Nutzern im Internet
- 15 Weitere Informationen zum Thema Datenschutz und Facebook
- 16 verwandte Fachartikel
- 17 Andere Themenblöcke bei ItDoor
Wie Facebook seinen Usern private Daten aus der Nase zieht
Bei dem Fachartikel „Wie Facebook seinen Usern private Daten aus der Nase zieht“, wird aufgezeigt, wie Facebook in 7 Schritten seinen Usern private Daten aus der Nase zieht.
Anforderungen von Facebook bei der Erstellung eines Kontos
Wie Sie an dem folgenden Screenshot sehen, können Sie bei der Erstellung eines Facebook Kontos auswählen, ob Sie Ihre E-Mail Adresse oder Ihre Handynummer angeben.
Für den Fall, dass man den Text auf dem Screenshot nicht lesen kann, hier nochmal der Text:
Handynummer oder E-Mail Adresse
- Wie Sie sehen, wird an dieser Stelle nicht verlangt, dass mein ein Foto oder einen Ausweis hochlädt.
Diese zusätzlichen Anforderungen kommen später(siehe unten).
Ich entscheide mich natürlich für die E-Mail Adresse da daß für mich weniger privat ist. Zudem kann ich mir mit weniger Aufwand eine neue E-Mail Adresse besorgen, als eine neue Handynummer.
Es gilt bei mir die Devise so wenige private Daten wie möglich von mir preiszugeben. Mich stört schon, dass ich bei der Einrichtung des Kontos mein Geburtsdatum bei Facebook zwingend angeben muss.
Siehe dazu beispielsweise Handelsblatt vom 9. August 2018 Seite 35 Frank Wiebe:
Identitätsdiebstahl: Aus verstreuten Angaben, etwa dem Geburtsdatum bei Facebook sowie Namen und Adressen, vielleicht noch im Papierabfall gefundenen Daten, lässt sich manchmal eine Identität zusammenbasteln, warnt Checkyourcredit. Damit ist es unter Umständen möglich, eine Kreditkarte zu bestellen oder die Adresse für die Zustellung zu ändern.
Schritt 1: Facebook will, dass man seine privaten E-Mail Kontakte in Facebook importiert
Diejenigen, die Facebook öfters nutzen, wissen worum es geht, wenn Facebook schreibt „..du hast mehr Freunde als Du denkst“.
Für den Fall, dass man den Text auf dem Screenshot nicht lesen kann, hier nochmal der Text:
Finde weitere deiner Freunde
Du findest alle deine Freunde am schnellsten auf Facebook, indem du deine E-Mail-Kontakte importierst. Nachdem du deine Kontakte importiert hast, kannst du sie jederzeit aufrufen, verwalten oder löschen.
18 E-Mails mit diesem Inhalt innerhalb von wenigen Tagen!. So scharf ist Facebook also auf meine privaten E-Mail Kontakte.
Hier dieses E-Mail Bombardement n einem Screenshot.
Hier ein vergrößerter Teilausschnitt, damit der Betreff der E-Mails besser zu lesen ist.
In meinem konkreten Fall, war das eher Schritt 3 als Schritt 1, da zu diesem Zeitpunkt bereits der Zugang zum Konto gesperrt war. Wobei der Zusatz „del“ eher auf Löschung als auf Sperrung hindeutet.
Unabhängig davon, um welche Schrittnummer es sich hier von Facebook handelt, stellt sich folgende Frage:
- Kann man 18 E-Mails innerhalb weniger Tage mit der gleichen Aufforderung (private E-Mailkontakte preiszugeben) als Spam einstufen?
Wie oben auf dem Screenshot zu sehen ist, wird man von Facebook auch darüber informiert, daß während das Konto gesperrt ist, Benachrichtigungen auf dem Konto eingegangen sind.
Schritt 2: Facebook will die Handynummer haben
Wie bereits oben erwähnt, hatte ich mich bei der Erstellung des Facebook Kontos gegen eine Weitergabe meiner Handynummer entschieden und daher nur meine E-Mail Adresse freigegeben.
Das reichte aber Facebook nicht und sperrte mein Konto wegen angeblichen ungewöhnlichen Aktivitäten. Als Preis für die Entsperrung des Kontos verlangte Facebook meine Handynummer.
Für den Fall, dass man den Text auf dem Screenshot nicht lesen kann, hier nochmal der Text:
Handynummer eingeben
Wenn du deine Handynummer bestätigst, kannst du bei Bedarf dein Passwort zurücksetzen, Freunde finden, SMS-Updates erhalten und mehr. Nur du kannst deine Nummer sehen.
Bemerkenswert an dieser Maske ist, daß hier nicht erwähnt ist, daß der Zugang zu meinem Konto gesperrt ist.
Ich gab also auf dieser Maske meine Handynummer ein und Facebook übersendete mir per SMS einen Code. Diesen Code habe ich dann auf einer weiteren Maske von Facebook eingegeben. Daraufhin wurde mein Konto wieder freigeschaltet (siehe folgenden Screenshot).
Für den Fall, dass man den Text auf dem Screenshot nicht lesen kann, hier nochmal der Text:
Danke
Dein Facebook-Konto ist jetzt wieder freigeschaltet.
Deine Sicherheit auf Facebook steht für uns an erster Stelle. Wir informieren dich daher auch künftig über ungewöhnliche Aktivitäten.
Wenn man in seinem Facebook Account eine Telefonnummer hinterlegt
Hier eine Stellungnahme von Privacy International (Stand Juni 2019) dazu [LINK].
If you have attached a phone number to your Facebook account:
- It is likely to have been used for targetted advertising, as per Facebook’s terms
- Until April 2018 it was directly searchable from the Facebook search bar
In response to feedback, in April 2019, Facebook revised their systems so that new phone numbers added directly through the two-factor authentication settings screen are no longer used to match Custom Audiences, deliver ads, or to provide, personalise and improve Facebook Products.
It is unclear whether these April 2019 changes to targetting have been applied retroactively to those phone numbers already provided
Schritt 3: Facebook will noch zusätzlich ein Foto haben
Für den Fall, daß man den Text auf dem Screenshot nicht lesen kann, hier nochmal der Text:
Lade ein Foto von dir hoch.
Wenn Du erneut Zugriff auf Facebook erhalten möchtest, lade bitte ein Foto hoch, auf dem dein Gesicht klar erkennbar ist. Stelle außerdem sicher, daß es gut belichtet ist und nicht verschwommen ist. Auf dem Foto solltest nur Du zu sehen sein.
Sobald deine Identität bestätigt ist, wird das Foto dauerhaft gelöscht. Es wird nicht in Deinem Profil angezeigt.
- Wie Sie sehen, gibt es hier keine Begründung von Facebook, warum die Angabe von Handynummer oder E-Mail Adresse nicht ausreichend sein soll.
- Achten Sie mal bitte darauf, ob immer noch von Facebook zugesagt ist, daß das Foto dauerhaft gelöscht wird.
Die Überprüfung des Fotos durch Facebook
Die nächste Maske von Facebook sieht dann so aus.
Für den Fall, daß man den Text auf dem Screenshot nicht lesen kann, hier nochmal der Text:
Foto hochgeladen
Danke, Klaus. Wir geben dir Bescheid, wenn wir dein Foto überprüft haben. Deine Sicherheit steht für uns an oberster Stelle. Aus diesem Grund kannst du Facebook bis zum Abschluss dieser Überprüfung nicht verwenden.
Während der Phase der Überprüfung, können Sie nichts machen.
Ich habe keine Telefonnummer von Facebook gefunden, bei der man sich über die Sperrung des Kontos beschweren könnte.
Twitter und Amazon KDP stellen E-Mail Adressen zur Verfügung, damit man sich dort an den Support wenden kann. Eine solche Möglichkeit bietet Facebook nicht an. Dafür ist Facebook zu arrogant.
Während der Phase der Überprüfung des Fotos erschien dann auch noch diese Maske.
Für den Fall, daß man den Text auf dem Screenshot nicht lesen kann, hier nochmal der Text:
Wir möchten sicherstellen, dass dein Konto geschützt ist.
Wir haben vor Kurzem ungewöhnliche Aktivitäten in deinem Konto festgestellt und dich daher abgemeldet. Wir möchten, dass Facebook für alle Nutzer ein sicherer Ort ist. Wir zeigen Dir in einigen Schritten, wie du wieder Zugriff auf dein Konto erhältst.
- Als ich hier auf „Konto sichern“ klickte, passierte nichts. Ein schönes Beispiel, wie schlampig diese Algorithmen teilweise programmiert sind.
- Wie Sie sehen, wird von Facebook nicht erläutert, was das für ungewöhnliche Aktivitäten sein sollen.
Ich konkreten Fall war ich einer Facebook Gruppe beigetreten und hatte dann dieser Gruppe meinen ersten Beitrag geschickt. Im Moment des Verschickens des Beitrages wurde das Konto wegen ungewöhnlicher Aktivitäten gesperrt.
Ich einem anderem Fall hatte ich einer Facebook Gruppe einen Beitrag geschickt und diesen Beitrag anschließend von Facebook in die englische Sprache übersetzen lassen. Im Moment des Übersetzens des Beitrages wurde das Konto wegen ungewöhnlicher Aktivitäten gesperrt.
Wie Twitter auf ungewöhnliche Aktivitäten reagiert
Twitter per E-Mail:
Wir haben kürzlich eine Anmeldung bei deinem Account festgestellt.
Falls du das warst:
Sehr gut! Du musst nichts weiter tun.
Falls du das nicht warst:
Dein Account ist vielleicht kompromittiert und du solltest ein paar Schritte einleiten, um sicherzustellen, dass dein Account sicher ist. Um zu beginnen, setze Dein Passwort jetzt zurück.
Twitter sperrt also nicht einfach auf Verdacht hin das Konto, sondern verweist nur daraufhin, daß es einen Verdacht gibt. Das ist wesentlich angenehmer als das Procedere bei Facebook.
Wie Amazon auf ungewöhnliche Aktivitäten reagiert
Amazon KDP per E-Mail:
wir haben festgestellt, dass jemand versucht hat, sich bei Ihrem Amazon-Konto anzumelden. Wenn Sie aufgefordert wurden, einen Verifizierungscode anzugeben, geben Sie Folgendes ein, um sich anzumelden.
[hier der Code]
Dieser Code läuft in 10 Minuten ab.
Wenn Sie nicht versucht haben, sich bei Ihrem Konto anzumelden, ändern Sie bitte umgehend Ihr Passwort in den Kontoeinstellungen bei Amazon. Wir empfehlen außerdem, das Passwort auf allen anderen Nicht-Amazon-Websites zu ändern, auf denen Sie das gleiche Passwort verwenden.
Wenn Sie weitere Fragen zur Kontosicherheit haben, besuchen Sie bitte amazon.de/sicherheit.
Während der Überprüfung des Fotos erhält man von Facebook weiterhin Mails
Während der Zugang zum eigenen Facebook Konto wegen angeblicher ungewöhnlicher Aktivitäten temporär gesperrt, erhält man weiterhin E-Mails von Facebook. Z. B. so ein E-Mail.
Schritt 4: Facebook sperrt das Facebook Konto (endgültig?)
- Wie Sie sehen, gibt es von Facebook keine Begründung für die Sperrung des Kontos. Einen Hinweis auf das hochgeladene Foto gib es ebenfalls nicht.
Facebook ist zu arrogant die Sperrung zu begründen. Das ist bei Twitter anders (siehe unten).
facebook.com/login/identify bietet keine Möglichkeit gegen die Sperrung vorzugehen
Wie komme ich auf diese theoretische Möglichkeit?
Bei
https://de-de.facebook.com/help/105487009541643?helpref=topq
steht nämlich Folgendes:
Für den Fall, dass man den Text auf dem Screenshot nicht lesen kann, hier nochmal der Text:
Versuche, dein Facebook-Konto wiederherzustellen.
- Rufe facebook.com/login/identify auf, und folge den Anweisungen. Achte darauf, dass du einen Computer oder ein Mobiltelefon verwendest, mit dem du dich schon einmal bei deinem Facebook-Konto angemeldet hast.
Klickt man aber auf
facebook.com/login/identify
sah das dann dort so aus.
Für den Fall, dass man den Text auf dem Screenshot nicht lesen kann, hier nochmal der Text:
Bitte gib deine E-Mail Adresse oder Telefonnummer ein, um nach deinem Konto zu suchen.
Ich gebe also meine E-Mail Adresse ein und klicke auf den Button „Suchen“.
Anschließend sieht man, daß dies nur eine Möglichkeit ist, sein Passwort zurückzusetzen.
Für den Fall, dass man den Text auf dem Screenshot nicht lesen kann, hier nochmal der Text:
Wie möchtest du den Code zum Zurücksetzen deines Passworts erhalten?
Code per E-Mail senden
Code per SMS senden
Das ist also keine Möglichkeit gegen eine Sperrung von Facebook vorzugehen.
Mehrere Facebook Konten anlegen, für den Fall, daß ein Konto gesperrt ist
Das geht leider nicht, denn Facebook schreibt Folgendes.
https://de-de.facebook.com/help/975828035803295?helpref=uf_permalink
Facebook ist eine Community, in der die Menschen ihre authentischen Identitäten verwenden. Es verstößt gegen die Standards der Facebook-Community, mehr als ein persönliches Konto zu verwenden.
Das ist also auch keine Möglichkeit gegen eine Sperrung von Facebook vorzugehen.
Wie Twitter bei einer versehentlichen Kontosperrung reagiert
Twitter hatte mal aus Versehen mein Konto gesperrt. Da hatte ich dann von Twitter folgende Entschuldigung per E-Mal erhalten.
Hallo,
dein Account ist jetzt entsperrt. Die Unannehmlichkeiten tun uns Leid.
Twitter verfügt über automatische Systeme zum Finden und Entfernen automatischer Spam-Accounts. Scheinbar wurde dein Account versehentlich Opfer einer dieser Spamgruppen. Das passiert manchmal, wenn ein Account automatisiertes Verhalten zeigt und dadurch gegen die Twitter Regeln verstößt (https://twitter.com/rules).
Wie gesagt: Es tut uns Leid, dass dies Probleme verursacht hat. Antworte bitte nicht auf diese E-Mail, da Antworten nicht überwacht werden.
Vielen Dank,
Twitter Support
Es leuchtet mir nicht ein, warum Facebook eine solche Entschuldigung nicht hinbekommen sollte. Man muss nur wollen.
Schritt 5: Facebook will noch zusätzlich einen Ausweis haben
Es stimmt nicht ganz, dass Sie gar nichts unternehmen können, wenn Ihr Facebook Konto gesperrt ist.
Siehe https://de-de.facebook.com/help/contact/260749603972907
Für den Fall, dass man den Text auf dem Screenshot nicht lesen kann, hier nochmal der Text:
Deine Ausweise
Als JPEG-Dateien gespeichert, wenn möglich
Das ist also Ihre einzige Beschwerdemöglichkeit bei Facebook.
Laden Sie hier Ihren Ausweis nicht hoch, erscheint diese Meldung:
Für den Fall, dass man den Text auf dem Screenshot nicht lesen kann, hier nochmal der Text:
Fehlende Felder
Es scheint so als ob du etwas vergessen hast. Mache bitte alle erforderlichen Angaben.
Laden Sie hier Ihr Foto statt eines Ausweises hoch, erscheint die gleiche Meldung. Mit diesem kleinen Trick kann man also das Erfordernis der Übersendung eines Ausweises nicht umgehen.
Immerhin führt die Ausfüllung dieses Formulars noch zu dieser Meldung.
Falls der Text nicht gut zu lesen ist, hier nochmal der Text:
Diese E-Mail-Adresse gehört zu keinem gesperrten Konto
Die von dir eingegebene E-Mail-Adresse gehört zu keinem gesperrten Konto. Du kannst nur Einspruch gegen gesperrte Konten durch dieses Kontaktformular einreichen.
Man beachte also die feine Differenzierung. Mein Facebook Konto ist nicht für andere Facebook Benutzer gesperrt, sondern nur für mich. Bloß was habe ich von dieser Differenzierung, wenn ich die anderen Facebook Benutzer nicht über mein Facebook Konto erreichen kann?
Facebook sammelt auf jeder vierten Webpage Daten
Facebook sammelt natürlich auch noch auf andere Art und Weise Daten von Ihnen. Nichr nur im Rahmen des eben vorgstellten 7-Schritte-Verfahrens.
Die Datensammeltechnologien von Facebook, sogenannte Tracker, finden sich laut den Statistiken der Browsererweiterungs-Anbieter Cliqz und Ghostery auf jeder vierten Webseite, die deutsche Nutzer besuchen.
Quelle: Handelsblatt vom 8/9/10 Februar 2019 Seite 6
Facebook verfolgt über unterschiedlichste Tracking-Tools knapp 30 % und Amazon immerhin 20 % aller Aktionen von Nutzern im Netz……Je nach Website beobachten bis zu 60 Tracker, was die Nutzer dort treiben.
Quelle Handelsblatt 3/4/5 Mai 2019 Seite 55
Bekommen Sie das mit, von welcher Webpage Cookies bzw. Tracker auf Ihre Festplatte einstürmen? Sie blocken alle Tracking-Cookies oder Cookies von Drittanbietern bereits?
Haben Sie schon mal etwas von Flash Cookies oder Zombie Cookies gehört? Siehe den Fachartikel „Welche Webpage belästigt Sie mit welchen Cookies?„.
Facebook – das Datenleck
Selbst wenn es diese Tracker von Facebookj nicht geben würde, würde ich so einem Datenleck wie Facebook nie eine Kopie meines Ausweises überlassen.
Und schon gar nicht auf der Basis der Behauptung angeblich ungewöhnlicher Aktivitäten.
März 2018 Cambridge Analytica Skandal
Facebook war im März wegen eines Datenskandals in eine schwere Krise geraten. Die Daten von rund 87 Millionen Nutzern waren bei der britischen Firma Cambridge Analytica gelandet. 2016 sollen sie für den Wahlkampf des heutigen US-Präsidenten Donald Trump genutzt worden sein. [LINK]
Mehr zum Cambridge Analytica Skandal bei der englischsprachigen Version von Wikipedia [LINK].
12. Oktober 2018 – Datenabgriffe bei 29 Millionen Nutzern
Bei 29 Millionen Nutzern konnten sensible Daten abgegriffen werden [LINK].
Facebook gibt private Daten an zahlreiche Endgerätehersteller weiter
Quelle: Handelsblatt 16/17/18 März 2019 Seite 21
Zehn Jahre währende Weitergabe privater Daten seitens Facebook an zahlreiche Endgerätehersteller sein.
Ende vergangenen Jahres wurde Zuckerbergs Firma wegen des Datenmissbrauchs vom Generalstaatsanwalt der US-Hauptstadt Washington verklagt. Auch die amerikanische Verbraucherschutzbehörde FTC beschäftigt sich mit der Datenaffäre um Facebook und Cambridge Analytica. Medienberichten zufolge verhandelt Facebook gerade über einen Vergleich mit der FTC, der eine Geldstrafe von mehreren Milliarden Dollar beinhalten könnte.
Weitergabe von Daten an Amazon, Microsoft, Yahoo etc. durch Facebook
Handelsblatt 3/4/5 Mai 2019 Seite 53
So ausgefeilt die Instrumente für die Analyse der Daten sind, so lax wirkt bisweilen ihr Umgang mit ihnen. Das zeigte sich zum Beispiel an der massenhaften Weitergabe der Daten von Facebook-Nutzern an 150 andere Unternehmen, unter ihnen Amazon, Microsoft und Yahoo.
Nutzungs- und Datenschutzbedingungen von Facebook sind unzulässig
Facebook war von der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) verklagt worden. Das Landgericht Berlin, kam in seinem Urteil vom 16. Januar 2018 (Az. 16 O 341/15) [LINK].
zu dem Schluss, dass Teile der Nutzungs- und Datenschutzbedingungen von Facebook unzulässig sind. Die nötigen Einwilligungen zur Datennutzung, die sich das Unternehmen einholt, seien teilweise unwirksam, heißt es. [LINK]
Endlich hat sich mal ein deutsches Gericht nicht mit dem Argument abspeisen lassen, daß der europäische Hauptsitz in Dublin sei.
Das Urteil des Landgerichtes Berlins Urteil hat Facebook natürlich nicht interessiert. Deutschland ist mit 357.386 km² noch nicht mal doppelt so groß wie Wyoming mit 253.336 km², einer von 50 Bundesstaaten der USA. Also für Facebook ein Zwerg auf der Landkarte.
Außerdem lässt es sich mit der Arroganz von Facebook nicht vereinbaren, daß bei Regeln, die jeden User betreffen, andere mitreden und mitgestalten wollen.
Folglich hat also Facebook gegen das Urteil des Landgerichts Berlin Berufung eingelegt. Und auch die Verbraucherzentrale Bundesverband ist nicht mit allen Entscheidungen einverstanden und hat ebenfalls Berufung eingelegt. Rechtskräftig ist das Urteil somit noch nicht, der Streit geht weiter.
Das alberne Verbot von Facebook, Pseudonyme zu verwenden.
Unter anderem geht es bei diesem Rechtstreit um das Verbot von Facebook Pseudonyme zu verwenden. Dieses Verbot drückt sich in dem sogenannte Klarnamenprinzip aus. Die Anwendung des Klarnamenprinzips bedeutet also Pseudonyme verboten sind.
Auf Seite 30 des Urteils des Landgerichts Berlin steht:
B.B.2 Selbstverpflichtung des Nutzers zu korrekten persönlichen Informationen (Nr. 4 Ziff. 1 und 7.)) „Klarnamenprinzip“..
Die angegriffene Klausel hält jedenfalls im Ergebnis der AGB Kontrolle gemäß § 307 Abs. 1 und 2 Nr. 1 BGB nicht stand. Dafür kann sogar offen bleiben, ob auch das zugrunde liegende Klarnamenprinzip- der Beklagten nach Maßgabe des § 13 Abs. 6 TMG als solches unzulässig ist oder ob der Beklagten im Rahmen geänderter Nutzungsbedingungen möglicherweise erlaubt sein könnte ihr soziales Netzwerk ausschließlich unter Verwendung nicht anonymisierter Nutzerdaten zu gestalten.
Da könnte man meinen, daß das Landgericht Berlin sich um die Beantwortung der Frage herumgedrückt hat, ob da Verbot der Benutzung von Pseudonymen bei Facebook zulässig ist.
Dem ist aber nicht so. Ob eine Klausel unwirksam ist, kann nämlich nach verschiedenen Gesetzen und Paragraphen geprüft werden-
Ich bin kein Jurist, aber ich verstehe das Urteil folgendermaßen.
- Unzulässigkeit des Klarnamenprinzips nach § 13 Abs. 6 Telemediengesetz (Seite 30 des Urteils)
Über diese Art der Unzulässigkeit hat das Landgericht Berlin nicht entschieden. Falls sich eines Tages herausstellen sollte, daß das Verbot der Verwendung von Pseudonymen doch zulässig sein sollte. könnte der Gesetzgeber § 13 Abs. 6 Telemediengesetz so umgestalten, daß dann das Verbot der Verwendung von Pseudonymen klar verständlich rechtwidrig wäre.
- Unzulässigkeit des Klarnamenprinzips gemäß der AGB Kontrolle gemäß § 307 Abs. 1 und 2 Nr. 1 BGB (Seite 30 des Urteils)
Ja, aber diese Unzulässigkeit ist noch nicht rechtskräftig und somit kann man sich nicht auf diese Unzulässigkeit berufen
- Unzulässigkeit des Klarnamenprinzips gemäß §§ 4, 4a Bundesdatenschutzgesetz (Seite 31 des Urteils)
Ja, aber diese Unzulässigkeit ist noch nicht rechtskräftig und somit kann man sich nicht auf diese Unzulässigkeit berufen
Mögliche Kompromisslösungen für das Verbot von Pseudonymen
Kompromissmöglichkeit 1:
Der User hinterlegt bei Facebook intern seinen richtigen Namen, tritt aber nach außen z. B in Facebook-Gruppen mit seinem Pseudonym auf.
Damit wäre den Interessen von Facebook gedient. Aber selbst für so einen pragmatischen Kompromiss ist Facebook zu arrogant.
Dieser Kompromiss wäre allerdings für diejenigen inakzeptabel, die Facebook als ein Datenleck betrachten und daher Facebook nicht ihren wahren Namen mitteilen wollen.
Kompromissmöglichkeit 2:
Wer Facebook mit einem Pseudonym benutzen will, bezahlt dafür eine angemessene Gebühr an Facebook. Man bezahlt –wenn man mal von der Nutzung von Facebook absieht – dafür Geld, daß Facebook den wahren Namen nicht weitergeben kann. Mir wäre das ein paar Euro wert.
Hinweisen kann ich an dieser Stelle darauf, daß z. B. bei bekannten Schriftstellern oft das Pseudonym bekannter ist als der wahre Name.
Mit diesem Kompromiss wäre allen gedient, die Facebook als ein Datenleck betrachten und daher Facebook nicht ihren wahren Namen mitteilen wollen.
Zudem hätten PR-Agenturen dann es etwas schwieriger Schmutzkampagnen zu starten, da erstmal der wahre Name nicht bekannt ist.
Sicherlich gibt es noch weitere Kompromisslösungen. Allein schon die Tatsache, daß Kompromisslösungen vorhanden sind, zeigt wie albern das jetzige Verbot der Verwendung von Pseudonymen von Facebook ist.
Wie Facebook mit seinen Kritikern umgeht
Quelle: Handelsblatt vom 19. November 2018 Seite 26 Britta Weddeling
Während Zuckerberg und Sandberg nach den Vorfällen um Cambridge Analytica mit Entschuldigungen durch die USA und Europa tourten, heuerte die Führung eine Agentur an, um Kritiker in Misskredit zu bringen. Die amerikanische PR-Firma soll dabei auch den Financier George Soros als Hintermann der Facebook-Kritiker dargestellt haben, der schon häufig zum Ziel antisemitischer Verschwörungstheorien wurde. Facebook trennte sich inzwischen von der Agentur und erklärte den Vorwurf einer antisemitischen Attacke für „verwerflich und falsch“.
Doch für ein Netzwerk, das sich so sehr als Hüter der freien Meinungsäußerung inszeniert, wiegt der Bericht über Kritikermanipulation besonders schwer.
Facebook vs. Kritiker: Auch andere PR-Firmen wie Definers angeheuert
Facebook hat eine PR-Firma engagiert, die unter anderem Informationen über Kritiker sammeln und lancieren sollte. Das war wohl kein Einzelfall. [Link]
Schmutzkampagne gegen Konkurrenten: Facebook-Führung will nichts gewusst haben.
Facebook engagiert eine PR-Agentur, die Konkurrenten und Kritiker diffamieren soll. Mark Zuckerberg und Sheryl Sandberg wollen davon jedoch nichts gewusst haben. Wer hat die Agentur beauftragt? Und wie reagierte Facebook auf die Vorwürfe?[LINK]
Facebook soll PR-Firma Definers auf George Soros angesetzt haben.
Im Auftrag des sozialen Netzwerks verbreitete eine PR-Firma laut „New York Times“ Negativ-Nachrichten über Kritiker. Die Kampagne traf auch den Investor George Soros. Nun reagierte Facebook – doch die Affäre ist nicht vorüber. [LINK]
Facebook ging mit gezielten Verschwörungstheorien gegen Kritiker vor
erster November 2018, 15:05
Um vom Cambridge-Analytica-Skandal abzulenken – PR-Agentur brachte Kritiker mit Milliardär Soros in Verbindung
Facebook soll eine PR-Agentur engagiert haben, die das Unternehmen vor allem während der Krise rund um die Datenanalysefirma Cambridge Analytica online mittels einer breit angelegten Kampagne verteidigt haben soll. Die Agentur, Definers Public Affairs, habe, wie die „New York Times“ in einem aufwändig recherchierten Bericht aufdeckt, Kritiker attackiert – sie seien „Agenten“ des bekannten Milliardärs George Soros. [LINK]
Vorwürfe der Schmutzkampagne
Facebook trennt sich von umstrittener PR-Agentur
In einem Bericht der „New York Times“ wird Facebook vorgeworfen, Kritiker mit einer Schmutzkampagne diffamiert zu haben. Das soziale Netzwerk widerspricht – zieht aber dennoch Konsequenzen. Von Jörg Breithut [LINK]
Definers-Skandal :
Facebooks PR-Chef macht sich zum Sündenbock
Aktualisiert am 21.11.2018-15:26
Die letzte Amtshandlung des scheidenden Facebook-Kommunikationschefs Elliot Schrage ist offenbar, sich nach dem Skandal um die PR-Firma Definers schützend vor die Führungsetage zu stellen. [LINK]
Das Handelsblatt vom 19. November 2018 stellt auf Seite 26 zu Recht implizit die Frage, ob ein solches Unternehmen überhaupt noch demokratische Werte vertritt.
Hochmut kommt vor dem Fall
Am 26. Juli 2018 ist der Aktienkurs von Facebook um fast 20 % gefallen [LINK].
Die Userzahlen in Europa und in den USA stagnieren. [LINK]
Ich habe nicht viel Hoffnung, dass Facebook kurzfristig mit seiner Arroganz wesentliche Nachteile erleidet. Dafür ist Facebook zu gut durch alle Skandale hindurchgekommen.
Das Handelsblatt in seinem Artikel vom 19. November 2018 (siehe oben) vermutet, daß eine Rebellion der Facebook Angestellten mit einem dahergehenden Brain Drain stattfinden wird. Da viele Mitarbeiter sich mit den Methoden von Facebook nicht mehr identifizieren.
Daran glaube ich nicht. Erstens ist niemand unersetzbar. Zweitens lässt sich schon bei der Einstellung filtern, daß man die Mitarbeiter mit der „richtigen Gesinnung“ verpflichtet.
Mittel- oder langfristig muss man mal beobachten wie Facebook sich im Vergleich zu Konzernen wie Google, Apple, Amazon und Twitter entwickelt, die ihre User/Kunden alle wesentlich besser als Facebook behandeln.
Wahrscheinlich wird man da einen langen Atem brauchen. Die Dekadenz des Römischen Reiches begann spätestens im 3. Jahrhundert nach Christus, dem Jahrhundert der Soldatenkaiser.[LINK]
Das Weströmische Reich ging allerdings aber erst im Jahr 480 nach Christus unter, also im 5. Jahrhundert.
Fazit
Unter dem Vorwand der Sicherheit des Kontos des Users, fordert Facebook immer weitere private Daten vom User an.
Insbesondere dann, wenn der User die Freundschaftsvorschläge von Facebook ignoriert?
Insbesondere dann, wenn der User sich mit einem Pseudonym bei Facebook anmeldet?
Irgendwelche Mittel sich gegen diese Forderung zu wehren, weitere private Daten preisgeben zu müssen, stellt Facebook seinen Usern nicht zur Verfügung. Das ist „Friß oder stirb“.
Daß es auch anders geht, wurde an den Beispielen von Twitter und Amazon dargelegt.
Anfang April 2021 Daten von Facebook-Nutzern im Internet
Persönliche Daten von 533 Millionen Facebook-Nutzern, die schon im Jahr 2019 von Hackern abgegriffen wordren waren, waren Anfang April 2021 im Internet aufgetaucht.
Vollständige Nutzernamen, Geburtsdaten, Wohnort, E-Mail-Adressen und mitunter auch der Beziehungsstatus vomn 533 Millionen Facebook-Nutzern waren im Internet bekanntgegeben worden. Die Telefonnummern der Facebook-Nutzer waren nicht direkt sichbar, konnten aber Scraping abgegriffen werden.
Schon 2019 waren Telefonnummern von 420 Millionen Facebook-Nutzern im Intenet veröffentlich worden.
Weitere Informationen zum Thema Datenschutz und Facebook
Irische Datenschützer: Sieben Verfahren gegen Facebook, dpa-AFX [LINK]
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